Dieter Rehfeld ermöglichte einen Einblick in die Weiterentwicklung bestehender Forschungsvorhaben zum Thema des Abends: Der derzeitige Trend hin zur industriepolitischen Steuerung über die Nachfragerseite (Stichwort Leitmärkte) wirft die Fragen auf, in welcher Form / welchem Ausmaß ein Staat zu intervenieren bereit ist und ob und wie man die Industrie im Kontext der weit verbreiteten Betrachtung ganzer Wertschöpfungsketten separat adressieren sollte (Abgrenzung zu Dienstleistungen).
Der kleine Kreis von vier Teilnehmern im Essener Unperfekthaus diskutierte industriepolitische Herangehensweisen verschiedener Länder sowie auf NRW-Ebene. Die Nachfrageorientierung wurde dabei in den Kontext der häufig geforderten Ablösung der wachstumsorientierten Wirtschaftspolitik durch eine lebensqualität-orientierte Wirtschaftspolitik gesehen. Die Erweiterung des Modells der triple helix (Staat, Wirtschaft, Wissenschaft) zur quadruple helix (plus Gesellschaft) kann zu neuen Herausforderungen für die bislang von wirtschaftlichen Erwartungshaltungen weitgehen freien (Gesellschafts- und Umwelt-)Wissenschaften führen, die abschließend im Zusammenhang mit der aktuellen Forschungsförderung erörtert wurden.